Bericht von der Synode 2022

Liebe Gemeinde,

Synodenaula während der Diskussion – © Foto: Walter Jungbauer / AK Öffentlichkeitsarbeit

© Foto: Walter Jungbauer / AK Öffentlichkeitsarbeit

für mich war es eine sehr spannende und auch berührende Erfahrung, als eine von ca. 120 Alt-KatholikInnen, an den Entscheidungsprozessen der Synode das erste Mal beteiligt gewesen zu sein. Meist wurde mit großem Respekt vor den Anliegen der anderen diskutiert und um ein gemeinsames Verständnis gerungen. Ich bin froh und stolz, Teil unserer Kirche zu sein und bedanke mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen, unsere Gemeinde bei der Synode vertreten zu dürfen.

Zu folgende Anträge, die wir schon vor der Synode vorgestellt hatten, möchte ich die Ergebnisse berichten:

Synodalabgeordnete baj und baf (Antrag 2, Seite 5)

Es wurde mit großer Mehrheit beschlossen, dass sowohl baf (Bund Alt-Katholischer Frauen) als auch baj (Bund Alt-Katholischer Jugend) je eine Synodalen zur nächsten Synode entsendet. In der Diskussion wurde angemerkt, dass der Blickwinkel dieser beiden VertreterInnen, die Synode und die anstehenden Entscheidungen bereichern kann. Insbesondere die Sicht der Jugend ist bisher unterrepräsentiert.

Wahlordnung mit Briefwahl (Antrag 8, Seite 8)

In der Aussprache zu diesem Antrag wurde klar, dass die Vorlage so keine Mehrheit findet. Über Tendenzabstimmungen wurde festgestellt, dass das Anliegen an sich aber eine große Mehrheit mitträgt. Somit soll die Synodalvertretung mit der Rechtskommission eine Regelung ausarbeiten, die den folgenden Rahmen abbildet: Es soll eine Briefwahlmöglichkeit geschaffen werden, allerdings so, dass parallel eine Präsenzwahl stattfindet. Es soll der Fall der Pattsituation, aber anders als im Antrag 8 gelöst werden. In diesem Rahmen wurde das Instant-Runoff-Verfahren (Integrierte Stichwahl) diskutiert.

Amtszeit des Kirchenvorstandes (Antrag 9 + 10, Seite 13)

Der Antrag 10, die Amtszeit von Kirchenvorständen auf vier Jahre festzulegen, wurde ohne Diskussion und mit großer Mehrheit angenommen. Dies war eine ganz unerwartete Situation, da ein ähnlicher Antrag vor einigen Jahren noch heiß diskutiert und knapp abgelehnt worden war.

Barrierefreiheit (Antrag 14, Seite 16)

Der Antrag, dass der barrierefreie Zugang ermöglicht werden soll, wurde mit großer Mehrheit angenommen. Es wurde betont: “soll ist ein muss wenn man kann”

Gemeindeversammlungen online (Antrag 15, Seite 16)

Auch wurde der Antrag angenommen, dass die Rechtskommission einen Antrag für die nächste Synode zum Thema ‘Gemeindeversammlung online und/oder hybrid’ erarbeiten soll. Das Anliegen verdeutlicht Herausforderungen insbesondere von großflächigen Gemeinden und Gemeinden mit mobil eingeschränkten Mitgliedern.

Gleichstellungsbeauftragte (Antrag 20, Seite 19)

Über diese beiden Anträge wurde viel diskutiert. Insbesondere, welches Anliegen dahinter liegt. Hier wurde klar, dass zunächst eine soziologische Analyse notwendig ist, warum nicht mehr Frauen einen priesterlichen oder diakonischen Dienst in der alt-katholichen Kirche anstreben. Dies soll jetzt angegangen werden.

Names-Findungskommission (Antrag 21, Seite 20)

Der Antrag eine Names-Findungskommission einzusetzen wurde im Laufe der Diskussion auch zurückgezogen, da auch andere Namen keine wirkliche Klarheit bewirken würden. Alle Namen wären erklärungsbedürftig. Hier wurde klar, dass es mehr darum geht, wie wir mit unseren Werten besser wahrgenommen werden. Wobei es auch wertgeschätzt wurde, dass diesbezüglich in den den letzten Jahren eine deutliche Verbesserung stattgefunden hat und wir bezogen auf unsere Größe eine erstaunliche mediale Aufmerksamkeit haben. Mehr unter: https://www.alt-katholisch.de/bistumssynode-entscheidet-alt-katholische-kirche-bleibt-alt-katholisch/

Hier kann das Antragsheft eingesehen werden: Antragsheft Synode 2022

Weitere Informationen zur Synode: https://www.alt-katholisch.de/unsere-kirche/das-bistum/synode/

 

Vielen Dank für euer Vertrauen

Bettina Kissel (Synodale)

Veröffentlicht in Allgemein.