Empfehlung der Bistumsleitung: Umgang mit dem Coronavirus

In einem Schreiben an die Gemeinden empfiehlt Bischof Dr. Matthias Ring folgendes:

 

Liebe Schwestern und Brüder,
am Nachmittag des Aschermittwochs erreichten mich innerhalb von einer Stunde mehrere
Anfragen und Hinweise zum Umgang mit dem Coronavirus. In unserem Land stellt sich ja
die Situation noch sehr unterschiedlich dar. Gestern wurde verlautet, dass sich nicht mehr
bei allen nachgewiesenen Erkrankungen die Infektionsketten nachverfolgen lassen. Folglich
sei es jetzt wichtig, Infektionsketten zu unterbrechen, wobei besonders auf Maßnahmen
der Handhygiene, auf die Husten- und Nies-Etikette verwiesen wird und darauf, dass akut
Erkrankte am besten daheim bleiben.
Aus den beiden großen Kirchen gibt es die ersten Empfehlungen an die Kirchengemeinden
für die Feier der Gottesdienste. In unserem Bistum haben einzelne Gemeinden von sich aus
bereits reagiert bzw. das Thema auf die Tagesordnung des Kirchenvorstands gesetzt.

In dieser Situation gilt es, das rechte Maß zu finden zwischen Überreaktion und Nicht-
ernstnehmen. Aber dieses Maß ist schwer zu bestimmen, da sich eine Erkrankung mit dem

Coronavirus nicht einfach von einem grippalen Infekt unterscheiden lässt. Deshalb habe ich
mich gestern mit verschiedenen Personen, auch fachkundigen, beraten und vor allem auch
mit der Synodalvertretung. Mir ist dabei bewusst geworden, dass wir eine besondere
Verantwortung für diejenigen haben, die zu den Risikogruppen zählen (ältere Menschen
und solche mit Vorerkrankungen). Aus all dem sind die folgenden Empfehlungen
hervorgegangen, die ich an Sie/Euch weitergebe. Sie ähneln den Empfehlungen anderer
Kirchen.
1. Auf Weihwasser soll verzichtet werden. Die entsprechenden Gefäße sind zu entfernen
oder zu leeren.
2. Beim Friedensgruß soll auf das Händeschütteln verzichtet werden.
Ebenso mögen die Geistlichen auf die Verabschiedung mit Händedruck an der Kirchentür
verzichten.
3. Die Kommunion soll nur in der Brotgestalt gereicht werden. Auch das Eintauchen in den
Kelch wird in der derzeitigen Situation als problematisch eingeschätzt.
Die Kommunionhelfer und die Geistlichen mögen auf die Handhygiene achten. Die gilt aber
auch bei der Vorbereitung der Gaben vor dem Gottesdienst. Aus dem Kelch soll nur der
oder die zelebrierende Geistliche trinken.
4. Wichtig ist, dass akut Erkrankte daheim bleiben. Das gilt natürlich auch für die Präsenz
bei Sitzungen.
5. Die Kirchenvorstände mögen die spezielle Situation vor Ort beraten und gegebenenfalls
weitere Maßnahmen ergreifen.
Liebe Schwestern und Brüder, vielleicht wird man in einigen Wochen sagen, das war alles
übertrieben. Nichts wäre mir lieber. Doch derzeit stehen wir alle in der Verantwortung,
eben nicht nur für uns, sondern auch für die anderen.
Herzlich grüßt Sie alle
Ihr
+ Matthias Ring

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