Chorgestühl – Hl. Margarethe

Die Heilige „Margareta von Antiochien“ (*289  +304) wurde Märtyrin und gehört zu den 14 Nothelfern. Zusammen mit der Hl. Maria, der Hl. Barbara und der Hl. Katharina zählt sie zu den beliebtesten Heiligen des späten, ausgehenden Mittelalters. Die Abbildung dieser vier Heiligen in der Spitalkirche entspricht demnach dem Zeitgeist von Hans Kern, dem Erschaffer des Chorgestühls.

Margareta, die in der Ostkirche als Großmärtyrin Marina verehrt wird, war der Goldenen Legende nach die Tochter eines heidnischen Priesters, wurde aber von ihrer Amme christlich erzogen. Als ihr Vater das bemerkte und Margareta sich noch dazu Christus als ihrem himmlischen Bräutigam geweiht hatte, lieferte er sie dem römischen Präfekten aus – inmitten der Diokletianischen Christenverfolgung.

Der Statthalter begehrte die schöne junge Frau zur Geliebten und ließ sie, da sie ihn abwies, umso grausamer foltern. Margareta wurde mit Fackeln versengt, an den Haaren aufgehängt und mit eisernen Kämmen traktiert, bis ihre Haut in Fetzen herabhing. Sie war so entstellt, dass das gaffende Volk sich angewidert abwandte und man sie in den Kerker sperrte. Dort suchte sie der Teufel in Gestalt eines Drachen heim und drohte sie zu verschlingen, doch Margareta besiegte ihn und setzte ihm den Fuß auf den Nacken – für den Höllenfürsten eine entsetzliche Demütigung. Anderntags war sie auf wunderbare Weise wiederhergestellt und wurde wieder vor den Statthalter geführt.

Als sie wiederum ihren Glauben bekannte und sich nicht zum Kaiseropfer bewegen ließ, wurde sie auf glühende Platten gelegt und anschließend in eisiges Wasser getaucht. Als auch das ihr nichts anhaben konnte, immer mehr Zuschauer aber sich ihrem Glauben zuwandten, wurde sie enthauptet.
TD

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