Eindrücke von der Segelfreizeit 2023

SegelgruppePfingstmontag (29.05.) machte sich eine Gruppe aus der Baden-Badener Gemeinde auf den Weg zum IJsselmeer um dort an Bord des Klippers Strijd zu gehen. Das Boot wurde mit 19 Personen belegt. Zu den Mitglieder:innen der Gemeinde Baden-Baden gesellten sich Alt-Katholiken aus Freiburg und Heidelberg, sowie erwachsene Kinder und Freund:innen derselben. Am Dienstag wurde dann erstmal für 5 Tage und 21 Personen eingekauft (die Crew isst mit).

kassenzettel

Das waren 5 volle Einkaufswagen und 120 cm Kassenzettel. Es sei schon hier verraten: Alles, was daraus zubereitet wurde war enorm schmackhaft und nahrhaft. Das war auch notwendig, weil die Gäste auf dem Boot mitarbeiten müssen und voller Einsatz beim Setzen und Bergen der bis zu 5 Segel gefordert ist.

Matrosin NicoleWie das geht und was wir für unsere Sicherheit an Board beachten müssen, erklärte uns die Matrosin Nicole. Sie bildet zusammen mit den Kapitän Klaasjan die Crew des Schiffes. Mit dem Kapitän legten wir jeden Abend den nächsten Zielhafen und die Route fest. auf DeckWir übernachteten auf dem Schiff immer in einem anderen Hafen. Dank der guten Beratung waren die Tage sehr erholsam mit vielen Gesprächen und Ruhe, um die Weite der See zu beobachten.Wenn die Segel erstmal gesetzt waren, stand der Wind meist so günstig, dass wir unterwegs kaum Manöver machen mussten. Lediglich an den Schleusen, die das IJsselmeer und die Nordsee trennen, oder in den Häfen wurden die Segel gesetzt oder gestrichen. Dabei sind viele Hände notwendig, denn es müssen Seile gezogen, Planen und Segel bewegt und verknotet werden, die Fender (Gummipuffer) rund um das Schiff angeknotet werden. Ergänzend müssen während der Fahrt mit der Schot die einzelnen Segel in die richtige Position zum Wind gezogen werden. Das kann trotz der eingebauten Flaschenzüge auch mal alle Kraft erfordern, wenn der Wind das Segel zu seiner typischen bauchigen Form aufbläht.

 

Segel setzen

Unsere Stationen waren Montag Enkhuizen und Dienstag Stavoren beide am IJsselmeer. Mittwoch ging wie die Tage zuvor um 10:00 Uhr aus dem Hafen, um dann in die Nordsee zu fahren. Ziel war die Insel Texel, wo wir im Hafen von Oudeschild anlegten. Da wir für die Rückfahrt ins IJsselmeer auf die Kraft der Flut warten mussten, war genügend Zeit die Insel noch zu Fuß oder mit Fahrrädern erkunden. De Burg bietet eine malerische Fußgängerzone, wo das eine oder andere Souvenir erstanden wurde. Zurück durch eine Schleuse liefen wir Makkum an. Abends gab es stets die Möglichkeit den jeweiligen Hafenort zu erkunden.

Jeweils eine andere Küchencrew zauberte derweil das Abendessen. Das warme Essen im Hafen zuzubereiten war einfacher, als das bei Fahrt des Schiffes zu versuchen. Denn trotz ruhiger See ist doch Bewegung im Schiffsbauch zu spüren, zuweilen sogar etwas ruppig. Nach Essen und Ausflug war die Zeit in der gemütlichen, holzgetäfelten Messe dem Gespräch und Spiel gewidmet.Küchencrew

Am Freitag ging es dann mitten durch eine Windparkanlage nach Lemmer, einem kleinen Hafenstädtchen, in dem sich Kanäle durch die Straßen ziehen und man die Besitzer der vielen dort anliegenden Boote und Jachten dabei beobachten kann, wie sie repräsentativ auf ihren Decks sitzen. Natürlich wurde diskutiert, ob die „Ventilatoren“ nun Wind in Strom verwandeln und der Wind dem Segelschiff dann fehlt. Oder ob die Regierung mit dem Flügeln überhaupt erst den Wind produziert, der das touristische IJsselmeersegeln ermöglicht ;-). Aber noch ernsthaft zum Thema Wetter: den Südwester und den Ostfriesennerz hat niemand gebraucht. Dennoch waren alle winddicht und kuschelig eingepackt. Selbst wenn die Sonne sich zeigte, war der Wind frisch. Die Sonnencreme haben wir daher erst am letzten Tag für andere Stellen als das Gesicht gebraucht. Aber kaum war das Wetter T-Shirt warm, haben sich zwei der der bisher als Windschutz benutzen Regenhosen in die See verabschiedet. Zu unserem Glück waren das aber die einzigen zu verbuchenden Unfälle auf der langen Reise.

Am Samstag ging es dann zurück zum Heimathafen der Strijd (Enkhuizen). Mit dem Schmetterling (die beiden Großen Segel sind wie Schmetterlingsflügel zu verschidenen Seiten des Schiffs ausgeklappt) ging es vor dem Wind eher gemütlich über die See. Klar SchiffUnterwegs machten wir schonmal klar Schiff. Was heißt, wie man es aus dem Piratengeschichten kennt, mit Schruber, Lappen Schaum und viel Wasser das Nordeesalz vom Schiff waschen. Abschließend wurden noch die Betten in den Kabinen neu bezogen. Matrosin Nicole prüfte, ob wir dabei auch wirklich den faltenfreien Hotelstandard für die nächsten Gäste erreicht hatten. Auch wurde die Küche und alles Geschirr in einen blitzblanken Zustand zurückversetzt. Nur zu schnell hatten wir den Hafen pünktlich um 15:00 Uhr erreicht. Es blieb uns nur noch die große Verabschiedung mit „Gepäck-Tetris“ in die Autos. Die Rückfahrt verlief fast staulos und Baden hatte uns um 23:00 Uhr wieder. Alle waren sich einig: Das machen wir wieder.

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