Gedanken zur (Erst-) Kommunion und Aufzeichnung des Gottesdienstes vom 18.7.2021

 

Niemand hat Gott gesehen. Niemand weiß, ob es Gott gibt,  wer Gott ist, oder wie Gott ist.  Aber seit Menschengedenken ahnen Menschen, dass das Leben, die Welt, das Universum einen Grund haben muss. Warum gibt es das alles? Welche Kraft begründet das Universum, unsere Welt und die Vielfalt des Lebens? Gläubige Menschen nennen diese Kraft “Gott”.

Wenn wir an Gott glauben, oder von Gott reden wollen, können wir das nur in Bildern. Wir reden vom lieben Gott und vom guten Gott. Wir reden von Gott, der das Leben und die Liebe ist. Wir nennen Gott “Vater” oder “Mutter”. Durch diese Bilder sagen wir, dass wir Gott vertrauen.

“Vertrauen haben” oder “vertrauen können” ist lebensnotwendig. Dieser Meinung war wohl auch Jesus, denn er hat dafür geworben, dass wir, so wie er, auf Gott vertrauen und dass wir einander vertrauen, weil das für unser Leben wie ein starkes Fundament ist, das uns Halt und Sicherheit gibt.

Jesus will in uns das Vertrauen wecken, dass Gott uns liebt und es gut mit uns meint. Dafür hat er nach einem Zeichen gesucht. Miteinander ein Fest zu feiern, miteinander zu essen und zu trinken, das war in seinen Augen das richtige Zeichen. Brot ist ein Grundnahrungsmittel. Wein ist ein Zeichen für Gemeinschaft und Freude. Jesus hatte die Idee, dass Brot und Wein die Zeichen sein können, die uns daran erinnern, dass Gott und liebt und es gut mit uns meint.

Im Lauf der Geschichte wurde in diese beiden Zeichen viel hineingedeutet. Die Deutungen gipfeln in der Vorstellung, dass Brot und Wein sich in der Feier der Eucharistie in den Leib und das Blut Christi verwandeln. Aber auch das ist nur ein Bild: Jesus will unser Vertrauen auf Gott wecken und stärken. Sein Vertrauen in Gott soll uns in Fleisch und Blut übergehen, damit wir ein festes Fundament haben, auf dem wir unser Leben aufbauen können. Unsere Angst soll sich in Vertrauen verwandeln.

Das feiern wir im Gottesdienst und verdichtet in der Kommunion, wenn wir Brot und Wein teilen.

Pfarrer Daniel Saam

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