Die Kanzel – Maria Magdalena

Maria aus Magdala ist eine Frauengestalt des Neuen Testaments.

Nachdem Jesus sie von Dämonen befreit (geheilt) hatte, gehörte sie zu seiner Gefolgschaft, wurde Zeugin der Kreuzigung und half bei der Grablegung. Am Ostermorgen zählte sie zu den Frauen, die das leere Grab entdeckten. Anschließend war sie die Erste, vor der der Auferstandene erschien. Ihr Attribut ist das Salbgefäß, das sie zur geplanten Salbung des Leichnams Christi zum Grab brachte.
Das Evangelium der Maria Magdalena (als gnostisches Evangelium bezeichnet und schon früh von der Römisch-Katholischen Kirche verworfen) kam im Jahr 1896 in Kairo ans Licht, ungefähr fünfzig Jahre vor der sensationellen Entdeckung der so genannten gnostischen Evangelien von Nag Hammadi in Oberägypten. Unter all diesen Texten ist das Evangelium des Thomas am bekanntesten. Wie alle gnostischen Evangelien vermittelt auch das
Maria-Evangelium dem modernen Menschen eine neue Wahrnehmung der Größe des Christentums und der Gestalt Jesu.

Sowohl in ihrer Wurzel als auch in ihrer Essenz ist die Lehre Jesu ganz klar eine Vision und ein Weg, die der Menschheit von einer Quelle weit jenseits der uns vertrauten Eigenschaften des Intellekts und der Sensibilität geschenkt wurden. Der Glanz und das Mysterium seiner Worte und Taten vor 2000 Jahren ist eine »Erschütterung von oben«, welche die Welt veränderte und in den Hoffnungen von Millionen Menschen auf der ganzen Erde nachklingt.

Es gehört zu den bemerkenswertesten Aspekten des Evangeliums der Maria Magdalena, dass das Mysterium umso tiefer wird, je mehr es uns über den wahren Sinn des Christentums sagt. Dieses Paradox hängt sicherlich mit der Tatsache zusammen, dass es – wie jede wahrhaft spirituelle Kommunikation – gleichzeitig an der Oberfläche und in den tiefen unbewussten Schichten zu uns spricht.

Quelle: https://www.penguinrandomhouse.de/leseprobe/Evangelium-der-Maria-Magdalena/leseprobe_9783453700925.pdf
TD

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