Leiden der Märtyrer

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„Beati, qui persecutionem patiuntur propter justitiam, quoniam ipsorum est regnum coelorum.“

„Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihrer ist das Himmelreich“ (Math. 5.10) lesen wir auf diesem Fenster.
Wir sehen drei Märtyrer des christlichen Glaubens: Unten im weißen Gewand Stephanus, der gesteinigt wird und sterbend für seine Mörder betet.
Über ihm Johannes Hus, der 1415 in Konstanz hingerichtet wurde und singend den Scheiterhaufen bestieg. Oben Michael Servet, der 1553 in Genf verbrannt wurde und sterbend betete: Jesus, Sohn des ewigen Gottes, erbarme dich meiner!“ („Ich bin der ich bin“ S. 12)

Offenbarung des fünften der sieben Siegel:

Das fünfte Siegel: Die Leiden (Seelen) der Märtyrer beim Altar rechts.
„Nun öffnete das Lamm das fünfte Siegel. Da sah ich am Fuß des Altars die Seelen derer, die umgebracht worden waren, weil sie an Gottes Wort festgehalten und sich zur Botschaft von Jesus bekannt hatten. Mit lauter Stimme riefen sie: »Du heiliger und gerechter Herrscher! Wie lange dauert es noch, bis du über die Bewohner der Erde Gericht hältst und sie dafür zur Rechenschaft ziehst, dass unser Blut an ihren Händen klebt?« (Kommentar: Die damaligen Christen erwarteten die Wiederkunft des Herrn in unmittelbarer Zeit.) Daraufhin erhielt jeder von ihnen ein weißes Gewand, und es wurde ihnen gesagt, sie sollten noch eine kurze Zeit Geduld haben. Ihre Zahl sei noch nicht vollständig; denn auch unter ihren Geschwistern, die wie sie Gott dienten, gebe es noch solche, denen es bestimmt sei, dasselbe Schicksal zu erleiden und für ihren Glauben zu sterben.“ (Offenbarung des Johannes Kap.6,1 ff)

So ist auch die weitere Gestaltung dieses Fensters nachvollziehbar: Es ist von Stacheldraht durchzogen, und dahinter erblicken wir die Gesichter vieler namenloser Frauen und Männer, die zu allen Zeiten, besonders aber in den Konzentrationslagern unserer Tage, um der Gerechtigkeit willen gefangen und getötet wurden.

In diesem Kirchenfenster wird ein Bogen gespannt: vom ersten Märtyrer, Stephanus, über das ausgehende Mittelalter bis hin zum 20. Jahrhundert    TD

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