Der “Greif – Vorderteil des Kopfes fehlt. Von der hinter ihm stehenden Figur sind nur noch die Füße erhalten.” (Denkmäler Badens – Bd. 11 – S. 209)
Mit löwenartigen Leib, dem Kopf eines Adlers und weit ausladenden Schwingen, gehört der “Greif” zu den Misch- oder Doppelwesen. Von diesem “mystischen Fabelwesen geht eine eindeutige Botschaft aus. Seine Lichtsymbolik, die Verschmelzung der beiden königlichen Tiere, des Löwen und des Adlers, die über Erde und Luft herrschen, legen in höchster Sublimierung die Deutung auf Christus, den König des Himmels und der Erde, nahe. …
In ihrer ursprünglichen Funktion wachen Greife an Kirchenportalen, wehren geifernden Drachen, hüten wie einst das Lebenswasser oder den Lebensbaum oder tragen und bewahren Reliquienschreine.“ („Die vergessene Bildersprache christlicher Kunst“ Heinrich und Margarethe Schmidt – 5. Auflage – München: Beck 1995 Seite 54 , 55)
Folgt man im Gestühl dem Blick des Greifs, dann kommt der Betrachter in der gegenüber liegenden Sedilienreihe zum “Baum der Erkenntnis”. So gesehen bewacht der Greif den “Lebensbaum”.
Unter dem Greif bildet sich ein Ast mit Augen ab. Die bewachende Aufgabe des Greifs wird dadurch nahegelegt. TD